Oppler beschrieb die hohe Bedeutung der ihm gestellten Aufgabe folgendermaßen:
"Das Gebäude in seiner ganzen Anlage auf einem freien Platz neben einer christlichen Kirche wird der Triumph des Judentums im 19ten Jahrhundert sein."
Zwischen 1863 und 1864 arbeitete Oppler an den Entwürfen und wich darin völlig von dem ab, was bisher an Synagogen in Deutschland gebaut worden war. Die Ausführung erfolgte dann in den Jahren 1864-1870.
Das Besondere des Baues liegt in der Tatsache, dass es sich um einen Zentralbau handelte. Oppler beschrieb diesen so:
"Über ihm (dem Almemor) steigt die Kuppel empor, verleiht dem Gebäude Großartigkeit und Würde, dem Beschauer von außen aber zeigt sie, dass dies der Hauptraum des Baues ist. Es entsteht hierdurch der Zentralbau, der somit dem ganzen Entwurf zu Grunde gelegt ist."
Das Äußere (Quelle Eschwege,
S. 123)
Rekonstruktion (Quelle Synagogen in
Deutschland, S. 41 )
Das Innere (Quelle www.cad.archi-
tektur.tu-darmstadt.de/synagoge)
Der äußere Bau lässt den von Oppler konzipierten Zentralbau nur schwer erkennen. Es handelt sich um einen dreischiffigen Bau mit westlicher Doppelturmfassade, überragender Zentralkuppel und angedeutetem kreuzförmigem Grundriss. Im Osten findet sich ein zusätzlicher Chorraum mit halbkreisförmiger Apsis, der den Thora-Schrein aufnimmt, über der Vierung die hohe Kuppel. Nach Westen sind zwei weitere Joche angefügt, wobei das zweite die Vorhalle aufnimmt. So machte der Bau den Eindruck, als sei er auf einem lateinischen Kreuz errichtet.
Als Material verwendete Oppler gelbe Backsteine für das Mauerwerk, während für Fenster und Gesimse sehr aufwendig Sandstein zur Verwendung kam.
Blick auf den Almemor Richtung Osten zum Thoraschrein
(Quelle Eschwege, S. 122)
Blick auf den Almemor Richtung Westen
(Quelle Eschwege, S. 123)
Innen fallen die auf gusseisernen Säulen stehenden Emporen auf, welche die Frauenplätze aufnehmen, der Thora-Schrein im Osten, die farbige Ausmalung der Wände, die blau ausgemalte Kuppel und die bunt verglasten Fenster. Der zentrale Almemor ist als Kanzel ausgestaltet. Es gibt 650 Sitze für Männer, 450 für Frauen.
Die hannoversche Synagoge ist wegen ihres Baustils baugeschichtlich bedeutsam. Oppler war sich dessen bewusst, wenn er formuliert:
"Die neue Synagoge in Hannover wird die erste im deutschen
Stile sein."
(Textquellen: zitiert nach Hammer-Schenk, Opplers Theorie, S. 105)